" Cöln kommt "
Geschichtlicher Hintergrund über diesen bekannten Spruch
Der Spruch "Cöln kommt" stammt vom Kreuzer SMS Cöln, dem ersten der 5 (C)Köln-Schiffe.
Es war bekannt geworden, dass englische Seestreitkräfte eine Angriffsbewegung gegen
die Deutsche Bucht durchführen wollen, allerdings ohne nähere Angaben über die Stärke
und Zusammensetzung des englischen Verbandes, weder über Zahl noch über die Art der
Schiffe, leichte oder schwere Seestreitkräfte. Dies sollte der Cöln und später auch ihrem
Schwesterschiff Mainz zum Verhängnis werden.
Noch liegt die Cöln in Wilhelmshaven, bereit zur Kohlenübernahme. Doch diese wird nicht
mehr durchgeführt, nachdem Meldungen eingegangen sind, wonach die kleinen geschützten
Kreuzer Stettin und Frauenlob, die im Vorpostendienst standen, sich bereits im Abwehr-
kampf gegen den Einbruch englischer Flotteneinheiten befanden.
Am 28. August 1914, um 09:30 Uhr, verlässt die Cöln zum letzten mal ihren Stützpunkt.
Mit dem lapidaren Funkspruch "Cöln kommt!" kündigte sie den bedrängten Kameraden
ihr Kommen an. Die ebenfalls in Bereitschaft liegenden Schlachtkreuzer können wegen des
zu dieser Zeit noch zu niedrigen Wasserstandes die Barre der Außenjade nicht passieren.
Dies wird erst nach 01:00 Uhr mittags möglich sein. Um diese Zeit aber hatte sich das
Schicksal der Cöln bereits erfüllt. Zunächst traf sie auf den britischen Kreuzer Arethusa
sowie acht britische Zerstörer , die sich in einem heftigen Feuergefecht mit dem kleinen
geschützten Kreuzer Mainz befinden. Cöln greift sofort in dieses Gefecht ein, als die
feindlichen Schiffe in Sicht kommen. Da passiert das völlig Unerwartete: aus dem Dunst
tauchen fünf englische Schlachtkreuzer auf, die die beiden deutschen kleinen Kreuzer mit
einem vernichtenden Granathagel überschütten. Da die Geschwindigkeit der englischen
Schlachtkreuzer höher ist als die der deutschen Kreuzer Cöln und Mainz, bleibt dem
Versuch der beiden, sich mit äußerster Kraft der erdrückenden Übermacht zu entziehen,
der Erfolg versagt. Um 02:30 Uhr nachmittags treibt die Cöln als brennendes Wrack
bewegungslos auf den Wellen. Konteradmiral Maaß, die meisten Offiziere und der größte
Teil der Besatzung sind bereits gefallen. Etwa 200 von den fast 500 Mann der kriegsmäßigen
Besatzung können noch dem Befehl "Alle Mann aus dem Schiff" folgen. Nur ein einziger,
der Oberheizer Adolf Neumann aus Köln, überlebt und wird nach 76 Std. von einem
Torpedoboot gerettet.
Den Text habe ich dem Buch "Fünf Schiffe Cöln/Köln" entnommen
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