12. Oktober 2005
Besichtigung des Schiffshebewerkes
in Henrichenburg
Teilnehmer:
Michel alias Rainer
Klaus alias Klaus, mit seiner Holden, der Petra
Boeller alias Thomas, mit seiner Holden, der Petra
Harry alias Harry Holland, der Kumpel von Wuschel
Wuschel alias Bernhard, mit seiner Holden,
der Barbara und den Kindern Nina und Nils
Na, die Tour geht ja schon gut los. Noch nicht mal auf der Autobahn und schon 7
Baustellen mit Ampeln, Stau und Wartezeiten hinter uns!
Das war aber der einzige Wermutstropfen für diesen Tag.
Auf der Autobahn angekommen, kündigt sich das Wetter für diesen Tag
offensichtlich an. Kein Wölkchen am Himmel. Die Sonne kann uns an diesem Tag
ungestört begleiten.
Am Schiffshebewerk angekommen, treffen wir uns so nach und nach alle im dort
gelegenen Café und lernen uns erst einmal kennen. Dann marschieren wir in die
gegenüber liegende Ausstellungshalle und bekommen von Rainer, der hier der Chef
ist und sich dementsprechend auskennt, erst einmal Alles erklärt.
Plötzlich kommt eine der Damen, die sich sonst in der Halle um alles kümmern,
mit der Meldung, dass in fünf Minuten ein großes Schiff zum Schleusen kommt.
Also los, alles in den Schleusenturm (oder wie das Ding heißt), hoch zum
Steuerstand. Nach einer kurzen Erklärung sehen wir das Schiff auch schon kommen.
Petra (die von Thomas) löst den Schleusenvorgang aus und die „Otto Springorum“
macht sich auf den Weg nach unten. Man war die Petra aufgeregt, wenn sie jetzt
was falsch gemacht hat…………. ;-)
Von hier oben hat man aber auch einen prima Überblick über die ganze Anlage.
Auch das nebenan gelegene Hebewerk kann von hier aus genau beobachtet werden.
Wir bekommen mit, wie sich die Schiffe per Funk anmelden, auf Länge und Tiefgang
überprüft und dann auf Schleuse oder Hebewerk verteilt werden. Höchst
interessant die ganze Sache.
Nachdem wir uns an der Schleuserei satt gesehen haben, bewegen wir uns rüber zum
eigentlichen Schiffshebewerk, welches uns von Rainer wieder genauestens erklärt
wird. Aus nächster Nähe erleben wir, wie die Schiffe in nur 90 Sekunden ca. 14m
Höhenunterschied überwinden.
Aber dann kommt der Hammer: Rainer geht mit uns unter das Schiffshebewerk und
wir erleben, wie sich der Trog auf uns herabsenkt, bis kurz über unsere Köpfe.
Da haben die Mädels doch ganz schön sparsam geguckt! Es war aber auch ein sehr
beeindruckendes Gefühl, als die vielen Tonnen Stahl und Wasser so unaufhaltsam
auf uns zukommen. Von hier aus kann man auch die riesigen Abmessungen der Anlage
und der einzelnen Baugruppen erst richtig erfahren. Hier, so nah dran, wird
einem die gewaltige Ingenieursleistung, die in diesem Bauwerk steckt erst
richtig bewusst.
Das anschließende Mittagessen bei Papachristos ist eine angenehme Pause, bei der
man die Eindrücke, die doch in erhöhtem Maße auf uns eingestürmt waren, erst
einmal verarbeiten kann. Es gab ein hervorragendes Mittagessen. Das gebratene
Lamm kann ich nur wärmstens empfehlen. Wir hatten uns natürlich eine Menge zu
erzählen, es kam ruckzuck eine prima Stimmung auf und wir mussten uns richtig
losreißen, damit uns unser Schiff nicht wegfuhr.
Rainer hatte für 14:30Uhr eine Schleusenrundfahrt für uns eingeplant. Jetzt
konnten wir uns die gesamte Kanalstufe Henrichenburg/Waltrop (so heißt die
Anlage nämlich richtig) mal aus der Perspektive der Skipper anschauen. Dabei
fällt einem erst richtig auf, wie schön die Bauwerke früher, zu Kaisers Zeiten
gebaut wurden. Dies trifft insbesondere auf das Alte Schiffshebewerk zu, das
1899 eingeweiht wurde. Vor diesem Bauwerk ging die Fahrt dann auch auf dem
Unterwasser los.
Kurze Zeit später sahen wir die ehemalige Einfahrt zur Schachtschleuse, die 1914
unter Kaiser Wilhelm II. gebaut wurde, jetzt aber als Wegeverbindung vom Ober-
zum Unterwasser dient, um Sportboote transportieren zu können.
Nachdem uns der Kapitän die Industrieanlagen im Umkreis gezeigt hat, geht es
schließlich ins Hebewerk. Seit 1962 werden hier die Schiffe zwischen Ober- und
Unterwasser bewegt. Ruck-Zuck sind wir oben und sehen uns die Anlage vom
Oberwasser aus an. Von hier aus ist das Alte Hebewerk besonders schön, mit den
Kugeln, die auf die Hebetürme gebaut worden sind.
Das Absenken erweist sich als besonders beeindruckend, da durch eine davor
liegende Brücke der Höhenunterschied sehr deutlich wird. Die kleine Schiffstour
dauert ungefähr eine Stunde. Bei dem herrlichen Wetter, das uns durch diesen Tag
begleitet, ist es ein Genuss. Dies ist auch auf den Gesichtern aller Leute
unserer Gruppe zu sehen.
Da auch dieser Genuss irgendwann sein Ende fand, sind wir noch über das
Museumsgelände des alten Hebewerkes geschlendert. Im alten Maschinenhaus bekamen
wir gezeigt, wie der Maschinenraum eines Kanalschleppers zu Dampfkesselzeiten
funktioniert hat. Samt drehender Teile und Schiffschraube. Die haben dort eine
Originalmaschine aufgebaut, die elektrisch angetrieben wird. das Ganze wird dann
auch noch sehr anschaulich erklärt.
Vor dem Hebewerk liegt auch noch ein Motorschiff , welches man begehen kann.
Darinnen wird uns mittels vieler aufgestellter Utensilien, Fotos und
Begleittexten klar gemacht, unter welch widrigen Umständen die Fahrensleute auf
den Kanalschiffen früher ihr Brot verdienten.
Selbst jetzt, wo die Sonne den ganzen Tag auf das Schiff geschienen hat, kann
man die Hitze bemerken, die sich hier aufstaut. Wie soll das an einem heißen Tag
erst sein?
Schließlich sind wir noch durch einen der Hebetürme nach oben geklettert und
haben uns von dort den Museumshafen im Oberwasser angeschaut, in dem einige alte
Kanalschiffe liegen, die hier restauriert wurden und werden.
Jetzt sind wir ganz schön erschöpft. Es war ein schöner, sehr gelungener Tag.
Alle Teilnehmer sind begeistert, aber jetzt auch ziemlich erschöpft.
Nach einem kleinen Spaziergang zurück zur neuen Anlage und einem erneuten Besuch
im dort gelegenen Café, in dem wir noch von Rainer mit Infomaterial versorgt
werden, beenden wir diesen Ausflug und fahren zufrieden wieder nach Hause.
An dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an Rainer. Du hast uns
einen unvergesslichen Tag mit vielen neuen Eindrücken beschert. Der Tag war
super organisiert und deine Kontakte zum Wettergott haben ihr übriges dazu
getan.
Meinen Kindern, meiner Frau und mir hat dieser Tag, aber auch die Leute, sehr
gut gefallen und wir freuen uns auf ein erneutes Treffen mit Euch allen.
Vielleicht lernen wir bei weiteren Unternehmungen ja auch noch mehr von euch
kennen.
Euer Wuschel alias Bernhard Baumeister
Bericht: Bernhard, Bilder: Bernhard und Thomas